Irgendwie vertüddelt....
… ist auch fest und wird schon halten! ….scheint so mancher Wassersportler zu denken. Wer kennt es nicht: Manchmal sieht ein Poller aus, als wären die Festmacher willkürlich übereinandergelegt und geworfen worden oder hat es am Ende jemand mit Makramee verwechselt?
Zum einen, Leinen und Festmacher leiden bei einem solchen Leinenwirrwarr weil sie aufeinander scheuern und zum anderen, steht Schwell in der Bucht oder dem Hafen, kann es schnell zu Beschädigungen am Boot / an der Yacht kommen. Zerrt dann ein Boot / eine Yacht auch noch am Festmacher, ist es manchmal geradezu unmöglich, den Knoten beim Ablegen wieder auf zu bekommen. Abgesehen davon, beim Ablegen gibt es dann oft Diskussionen, wie man denn nun am besten dieses Gewirr auflöst um flüssig und schadenfrei zwischen den Nachbarschiffen raus zu fahren.
Beim Anlegen besteht dann oft das Problem, wo ist bei solch einem „Leinenhaufen“ noch Platz, um das eigene Boot / die eigene Yacht sicher fest zu machen?
Auch an der Reling sieht man mitunter Knoten, die einen Fender in Position halten sollen und aussehen, als hätte man gerade ein Geschenk verpackt. Deshalb zeigen wir Ihnen hier 3 Knoten, die man immer wieder für verschiedene Anlässe im Bordalltag nutzen kann:
Palstek
Der Palstek ist ein Knoten, der überall angewandt werden kann, wo eine Schlaufe benötigt wird. Dabei ist es egal, ob die Schlaufe an sich genutzt werden soll – z.B. um über einen Poller oder eine Klampe gelegt zu werden, oder ob mit einer Schlaufe etwas befestigt werden soll, wie beispielsweise ein Festmacher, der durch einen Ring läuft.
Der Vorteil des Palsteks ist, dass er sich immer wieder lösen lässt und dennoch sicher hält.
So geht´s:
Legen Sie das Ende des Seils um das Objekt, an dem Sie den Knoten befestigen möchten, und halten Sie es fest.
Wickeln Sie das freie Ende des Seils um das stehende Ende (das Hauptseil) herum, um eine einfache Schlaufe zu bilden.
Führen Sie das freie Ende des Seils durch die Schlaufe von oben nach unten.
Führen Sie das freie Ende des Seils nun von unten durch die Schlaufe zurück nach oben.
Ziehen Sie das freie Ende des Seils fest, um den Knoten zu schließen.
Webeleinstek (Fenderknoten)
Webeleinstek oder oft auch als Fenderknoten bezeichnet – denn in den meisten Fällen wird zum Befestigen von Fendern am „Seezaun“, der Reling befestigt. Er eignet sich aber natürlich auch zur Befestigung anderer Sachen an der Reling.
Der Vorteil des Webeleinsteks ist, dass er sich durch das verkreuzte Legen selbst festklemmt. So kann z.B. die Höhe eines Fenders schnell durch leichtes Lockern des Knotens verändert / korrigiert werden.
So geht´s:
- Legen Sie das Seil über das Objekt an dem Sie den Webeleinstek befestigen möchten, und halten Sie es fest.
- Bilden Sie eine Schlaufe: Nehmen Sie das freie Ende des Seils und führen Sie es unter dem stehenden Teil (dem Hauptseil) durch, um eine Schlaufe zu bilden.
- Führen Sie das freie Ende des Seils nun über das stehende Ende und dann durch die Schlaufe, die Sie gerade gebildet haben.
- Führen Sie das freie Ende des Seils unter dem stehenden Teil zurück durch die Schlaufe. Achten Sie darauf, dass Sie das Seil auf derselben Seite wie beim ersten Durchgang führen.
- Ziehen Sie sowohl das stehende Ende als auch das freie Ende des Seils fest, um den Webeleinstek zu schließen.
Achtknoten
Der Achtknoten ist kein Knoten um etwas zu befestigen – vielmehr wird er am Ende einer Schot (Leine um ein Segel zu bedienen) eingesetzt um das „Ausrauschen“ einer Leine zu verhindern. Die Leine bleibt also am Achtknoten in seiner Führung (Block, Klemme) stecken, dass Segel kann nicht „ausflattern“.
So geht´s:
Legen Sie das Ende des Seils über Ihre Handfläche, um eine Schlaufe zu bilden. Das freie Ende sollte über dem stehenden Teil (dem Hauptseil) liegen.
Führen Sie das freie Ende des Seils um das stehende Teil herum und zurück durch die Schlaufe. Achten Sie darauf, dass Sie das Seil von unten nach oben durch die Schlaufe führen.
Führen Sie das freie Ende des Seils unter dem stehenden Teil zurück durch die Schlaufe. Achten Sie darauf, dass Sie das Seil auf derselben Seite wie beim ersten Durchgang führen.
Ziehen Sie sowohl das stehende Ende als auch das freie Ende des Seils fest, um den Achtknoten zu schließen.